Gärtnerei Floralisa in Oberwil ZG

Floralisa

Koniferen bei Floralisa  Foto: Tanja Rose

Die Gärtnerei der Psychiatrischen Klinik Zugersee wurde im März 2021 von Lisa Binkert, Gärtnerin und Floristin aus Zug gemietet und wird aktuell von ihr wieder auf Vordermann gebracht. Ursi Herzog hat vom Homeoffice aus einen wunderbaren Überblick über die ganze Gärtnerei. So entstand die Idee, zusammen mit Lisa etwas für die Biodiversität zu tun.

Stand August 2022
Inzwischen ist auch Tanja Rose Teil des Projektteams. Sie nutzte das Projekt im Rahmen der Weiterbildung «Gebietspflege» und schlug Massnahmen für eine heute ungenutzte Böschung auf dem Gelände vor.

Wiesenbord Floralisa  Foto: Tanja Rose

In einer ersten Phase des Projektes soll diese in eine Hecke mit verschiedenen Wildrosen und mit einzelnen Kleinstrukturen (Lesestein- und Totholzhaufen) für Kleinsäuger und Reptilien verwandelt werden. Dies soll Lisa später auch die Möglichkeit geben, farbige Hagebutten für die Floristik zu nutzen.

 

In einer zweiten Phase wollen wir ein Baum bestandenes Bord teilweise roden, um drei wertvolle, alte Trockensteinmauern zu retten. Diese können Versteckplätze für Reptilien bieten, sobald sie besser besonnt werden. Aber auch Kleinsäuger, wie z. B. Hermeline, können davon profitieren.

Stand Juni 2023
Lisa konnte neben einem der Treibhäuser drei junge Hermeline beobachten! Sie hielt die Szenen in einem kurzen Video fest. Die Hermeline helfen ihr, die im Garten zahlreich vorhandenen Mäuse zu dezimieren, da diese ihnen als Nahrung dienen. Sie werden sich bestimmt über ein noch vielfältigeres Habitat freuen, wenn die Massnahmen erst einmal umgesetzt sind.

Steinhaufen und Wiesenbord Floralisa  Foto: Ursula Herzog

Stand November 2023
Die Umsetzung für die erste Phase folgte am Samstag, 11.11.2023 mit Hilfe von Freiwilligen unseres Vereins. Eine Gruppe von sieben motivierten Vereinsmitgliedern und zugwandten Personen pflanzten unter der Leitung von Uebelhart Naturgarten in strömendem Regen 60 Wildrosensträucher unterschiedlichster Arten.

Zudem legten wir einen grossen Steinhaufen als Unterschlupf, Versteckmöglichkeit und Aufzuchtkammer für Hermeline und andere Kleinsäuger fachgerecht an.

Gruppenbild Ehrenamtliche  Foto: Ursula Herzog

 

 

 

Die zweistündige Aktion machte allen viel Freude und als Dank wurden wir von Lisa Binkert zum Zvieri ins Treibhaus eingeladen.

 

 

 

 

 

Trockensteinmauer zu Beginn der Arbeiten  Foto: Ursula Herzog

Stand März 2024
Ein Grossteil der nicht einheimischen Koniferen, welche die drei Trockensteinmauern fast ganz zugedeckt hatten, wurde durch Profis gerodet. Bei einem weiteren Freiwilligeneinsatz am 15.03.2024 halfen sechs Freiwillige den beiden Mitarbeitern von Uebelhart Naturgarten, diese zweite Massnahme für mehr Biodiversität in der Klinikgärtnerei umzusetzen. Gras und Vegetation auf den Terrassen und am Wiesenbord oberhalb davon wurden möglichst tief geschnitten und entfernt. Danach befreiten wir die lückigen Steinmauern von Pflanzen und versuchten mittels Rechen möglichst viel Gras auf den Flächen zu entfernen. Das Pflanzen eines stattlichen Weissdorns und die Einsaat von Wildblumen beendete die Aktion und wir hoffen, dass es möglichst viele bunte Blütenpflanzen schaffen, sich gegen das dichte Gras zu behaupten.

Trockensteinmauer bearbeitet und eingesaet  Foto: Ursula Herzog

Viele Schneckenhäuschen zeugen davon, wer hier im dichten Bewuchs Unterschlupf gefunden hatte. Doch eine Entdeckung freute uns besonders: Bei unserer Arbeit schreckten wir eine kupferfarbige Blindschleiche auf, der wir passend im von uns angelegten Ast- und Grashaufen ein neues Zuhause geben konnten. Es werden sich künftig hoffentlich noch viele weitere Reptilien in den neu geputzten Steinmauern sonnen und verstecken.

Auch dieses Mal fehlte das reichhaltige Zvieri und der selbst gebackene Kuchen von Lisa nicht!