Paul Harr hatte schon immer ein spezielles Verhältnis zu Vögeln. Dies begann schon in seiner Schulzeit, damals im Baselbiet. Aber nicht nur für die helle Eule mit dem weissen Schleier setzte er sich ein, sondern für alle Vogelarten in seiner Umgebung. Die Schleiereule hat es ihm besonders angetan.
Insgesamt hat Paul Harr gegen 100 Nistkästen für Schleiereulen im Knonauer Amt und im benachbarten Zugerland montiert. Dazu hat er in seiner Freizeit alte Kleiderkästen zu Schleiereulenkästen umfunktioniert. Diese hat er auch selber in Ställen montiert, obwohl die Leute sagten, das bringe nichts. Im ersten Jahr durfte er bereits die ersten Schleiereulenbruten in seinen Kästen beobachten. Von diesem Erfolg getrieben, baute und montierte er unzählige weitere Kästen, vorerst in der Umgebung von Mettmenstetten. Dank seinem Einsatz wurde eine wachsende Schleiereulenpopulation aufgebaut.
Daneben kümmerte sich Paul Harr natürlich auch um unzählige anderen Vogelarten, z.B. Schwalben, die es im Säuliamt zu beobachten gibt. Seine Erfolge mit den Schleiereulenkästen haben ihn dazu gebracht, eigene Schwalbennester herzustellen. In seiner kleinen Werkstatt hat er über 10 000 Schwalbennester produziert. Auch diese Nisthilfen hängte er selber bei Bauernhöfen in der Umgebung auf. Durch Beobachten hat er seine Kästen immer wieder optimiert und angepasst. Sie sind weit im Land bekannt. Pauls Mehlschwalbennester werden von vorne, von links oder von rechts angeflogen. So werden Nestverwechslungen, Kämpfe und zerschmetterte Eier in den Kolonien gemindert. Darauf ist er besonders stolz, denn bei Kolonien, in welchen Nisthilfen anderer Produzenten verwendet wurden, konnte er schon beobachten, dass die Schwalben die eigene Brut vernichteten, weil so viel Rivalität und Verwirrung herrschte.
Auch hat er die Aufhängung der Nistkästen von Singvögeln vereinfacht. Es ist nun leicht, die Nistkästen für die Reinigung mit der Teleskopstange abzuhängen und nach der Reinigung wieder zu platzieren. Es muss dafür keine Leiter mehr geschleppt werden.
Es gab auch eine Zeit, da hat er sich in seiner Freizeit intensiv mit Brieftauben beschäftigt. Unzählige Pokale und einen Schweizer Meistertitel zeugen von seinem Erfolg. Aus gesundheitlichen Gründen musste er dieses Hobby leider aufgeben.
Die Aufzählung über sein Schaffen könnte noch beliebig lange fortgesetzt werden. Seine Gesundheit hat dieser Leidenschaft ein Ende gesetzt.
Danke, Paul, vor allem für deinen Einsatz für unsere Vögel!
Wir werden dich vermissen.
Markus Furrer, Zuger Vogelschutz